Eröffnung und Künstlergespräch:
13. Dez., 18 Uhr

 

14. Dez. bis 2. Feb.
Igor Grubić

366 Liberation Rituals

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366 Gründe

Einer der Ausgangspunkte meiner 366 Liberation Rituals ist der 40. Jahrestag von 1968. Die Arbeit besteht aus kleinen ­Alltagsritualen, die Probleme der Gesellschaft berühren, in der ich lebe. Mit ­meinen Aktionen beschwöre ich den Enthusiasmus der Jugend, die Rebellion, Idealismus, Nostalgie herauf. Ungeachtet der Tatsache, dass sie bisweilen utopisch, naiv oder sogar pathetisch wirken mögen, verweisen die Rituale auf das menschliche Grundbedürfnis, die Welt um uns herum in Zweifel zu ziehen – und auf das Bedürfnis nach Veränderung.

Weil ich bald 40 Jahre alt werde und also durch die Midlife-Crisis gehe, bekämpfe ich mit meinen Aktionen aber auch die gesellschaftlich erzwungene Wahrnehmung meiner Altersgruppe, die der Konvention nach «Seriosität», «beruf­liche Leistung» und materielle Sicherheit bieten soll. Durch kleine Rituale versuche ich, mich ein wenig von meinen Routinegewohnheiten zu befreien – angefangen vom Sicherheits- und Konformitätsbedürfnis, die mit dem Alter zunehmend in den ­Vordergrund treten. Die Rituale sind eine Methode, dem inneren Zwang, meinen Automatismen etwas entgegenzusetzen – aber auch meinen Schamgefühlen und dem Bedürfnis nach Anerkennung. … >>