Lernen von ...

Vorwort
-
Lebenslanges Lernen und die Entstehung einer Wissensgesellschaft – so lauteten die Schlagworte gesellschaftspolitischer Utopien der Jahrtausendwende. In den letzten Jahren jedoch erlebten nicht allein bei Studierenden jene Disziplinen einen Boom, die das Erfolgskonzept der Effizienz verkörperten. Jedes und alles wurde da unter dem Kriterium der Kosten gesehen, die Gesellschaft und ihre Institutionen neu vermessen, fragmentiert und skelettiert und mit den Zauberformeln der Ökonomen gemessen.
Auch Bildung, sehr lange als unantastbares Grundrecht und hoch geschätzter Wert moderner Gesellschaften betrachtet, war nun von der Alleinherrschaft ökonomischer Maßstäbe nicht ausgenommen. War in der ersten Moderne – in der Entwicklung zur Industriegesellschaft – Bildung durch ihre Formalisierung gekennzeichnet, so hat sie heute ein reflektiertes Verhältnis zu sich, zu den anderen und zur Welt; sie stellt eine Informalisierung von Bezügen da.
Auch sind ihre Institutionen nicht unangetastet geblieben. Dem informellen Lernen, dem Lernen im Alltag wird eine bedeutendere Rolle zuerkannt. In welche Rolle drängt nun die allgegenwärtige Logik der budgetären Effizienz die klassischen Bildungseinrichtungen? … >>