Vorwort

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Helmut Qualtinger konnte seinerzeit noch die berühmte Tautologie des Mobilitätsfetischismus besingen: „I hab zwar ka Ahnung, wo i hinfohr, aber dafür bin i schneller durt.“ Mobilität ist mehr denn je ein zentrales Schlagwort der Zeit, doch der Begriff nimmt je nach Kontext eine sehr unterschiedliche Färbung an, die von der Überlebensstrategie des Einzelnen in deregulierten Arbeitsverhältnissen bis zur profitorientierten Standortverlagerung großer Konzerne reicht. Arbeitskräftebedarf hier, Arbeitslosigkeit dort: Wirtschaft fordert Mobilität der Arbeitskräfte, Politik fördert mit Mobilitätsprämien. Fachkräftemangel auf der einen Seite, Beschränkungen für „Ausländer“ auf der anderen: Wirtschaft fordert Öffnung der Arbeitsmärkte, Politik ist gespalten, tritt doch die Mobilität der einen in Konflikt zur Mobilität der anderen. „Unsere“ Unternehmen kaufen Südosteuropa, aber wir ziehen eine „österreichische Lösung“ vor, wenn es hier etwas zu verkaufen gibt. Wer oder was geht also unter welchen Bedingungen wohin und welche Agenten steuern diese Bewegungen? … >>