15. Mai bis 26. Juni
Ioana Păun, Natalia turn the light on

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Ioana Păun konzentriert sie sich in ihren Arbeiten auf das Sichtbarmachen undokumentierter Dienstleitungen von MigrantInnen, die, oft nicht angemeldet und unterbezahlt, in europäischen Haushalten arbeiten. Bei dem Projekt „Natalia, turn the light on“ wird Mithilfe von Kalorienzählern die bei der illegalen Hausarbeit verbrannte Energie gespeichert und im Ausstellungsraum als Licht übertragen. Somit kann die Beleuchtung ausschließlich durch die Arbeitsleistung der MigrantInnen zum Funktionieren gebracht werden, sobald diese mit ihrer Arbeit aufhören, wird es dunkel. Im Rahmen der Ausstellung zeigen wir außerdem Ioana Păuns Film „Romania Enterprise”, der ein dystopisches Szenarium der rumänischen Gesellschaft entwirft, einer Gesellschaft, die nicht mehr als Staat, sondern als privates Unternehmen geführt wird.

Ioana Păuns Beiträge sind Teil des EU-Projekts Performigrations, das vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft mitorganisiert wird und neue Perspektiven auf Migration, Mobilität und Raum durch den Austausch zwischen Wissenschaft und Kunst ermöglicht. In Klagenfurt wird des Weiteren in Kooperation mit dem Verein lend|hauer das performatives Kunstprojekt „Close to the skin“ mit MigrantInnen unter der Leitung von Ioana Păun verwirklicht, dass am 26. Juni um 19.00 Uhr im Lendhafen gezeigt wird. Das Symposium der Medien- und Kommunikatonswissenschaft „The Art of Migration: Media, Performance and Everyday Life“, das u.a. der Frage nachgeht, welche Möglichkeiten Kunst bietet, Migration (anders) sichtbar zu machen, findet am 29. Juni ganztägig im Kunstraum Lakeside und am 30. Juni im Stiftungssaal der Alpen-Adria-Universität statt.

Kuratorinnen: Nora Leitgeb, Hemma Schmutz

Ioana Păun, geboren 1984 in Rumänien, lebt als Künstlerin und Theaterregisseurin in Bukarest. Sie vermischt Elemente aus Theater, bildender Kunst, Technologie und Sozialwissenschaften, um scheinbar dauerhafte Gesichtspunkte der Wirklichkeit  zu destabilisieren und unterschiedliche Machtgefüge zu reflektieren.  Sie studierte Regie an der National University of Theatre and Film in Bukarest und Performance Making am Goldsmith College in London und arbeitet momentan an ihrem PhD in Action Research on Participation an der UNATC Bukarest.
Ioana Păun Projekte und Performances wurden in Großbritannien, Frankreich, Rumänien, Tschechien, Griechenland, Deutschland, Schweden und Italien präsentiert und vom Theater Royal Stratford East and Live Art Development Agency (London), Schaubühne Theater (Berlin), Fondazione Maxxi (Rom), UK Young Artists (Nottingham), British Council, Pépinières européennes pour jeunes artistes (Paris), Medeea Electronique (Thessaloniki), Onassio Centre (Athen), National Theater and Film University (Bukarest), Romanian Cultural Institute Networks around Europe, Mecklemburg Inspires und Schloss Broellin (Pomerania Region) und dem Romanian Cultural Fund Administration (Bukarest) unterstützt.

Programmierer: Grig Burloiu, Teodor Stoenescu

Projektteam Performigrations:
Kunstraum Lakeside: Nora Leitgeb, Hemma Schmutz
MK/AAU Klagenfurt: Elena Pilipets, Tina Perisutti, Eve Schiefer, Matthias Wieser, Rainer Winter
Verein lend|hauer: Claudia Isep, Nora Leitgeb
In Zusammenarbeit mit Studierenden
der AAU Klagenfurt im Rahmen einer
Lehrveranstaltung am Institut für Medien- und
Kommunikationswissenschaft