Vortrag/Präsentation

21. Okt, 18 Uhr
Karen Andreassian

Ontological Walkscapes

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Infolge der politischen Vorgänge nach der Wahl änderte sich 2007 das Paradigma der armenischen Gesellschaft im gesamten Land drastisch. Man überwand die Angst und Politik wurde neu entdeckt. Der Azatutyan-Platz (Freiheitsplatz) in Jerewan war nicht nur für zehn Tage ein Ort des Protests (gegen die offensichtlich manipulierten Präsidentschaftswahlen), sondern wurde auch zu einem Kommunikationszentrum. Als die Behörden den Platz schließlich räumten und die Opposition zur Zerstreuung zwangen, ging der Protest in einer anderen Form weiter, nämlich in der Nordstraße im gleich an den Azatutyan-Platz angrenzenden Stadtviertel. Jeden Tag zu einer festgelegten Stunde trafen sich AktivistInnen mit StadtbewohnerInnen, um einen besonderen «politischen Spaziergang» zu unternehmen. Während die Leute dahinspazierten, wurde über Politik diskutiert. Diese Aktionen fußten auf dem Begriff des «unsichtbaren und gewaltlosen Widerstands», dessen Wirkung sich mit der Zeit steigert.

 Warum habe ich 2002 das Institut für Kunstgeschichte und Kunsttheorie der Yerevan State University «infiltriert»? … >>