Videoscreening, Vortrag, Präsentation der Internet-Recherche, Diskussion

26. Jan, 19 Uhr
Eva Egermann, Hybrid Video Tracks, Beat Weber

Ist die Ökonomie die Realität der Welt?

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Mythen des Alltags, der Technologie und der Kunst

Die Dinge wie sie sind, sind nicht ewig, es sind die historisch geronnenen Formen gesellschaftlicher Verhältnisse. Mythen sind symbolisch aufgeladene Erzählungen mit zweifelhafter Grundlage. Aus Roland Barthes’ Mythen des Alltags wissen wir, wie zeitgenössische Mythen funktionieren. Sie geben sich den Anstrich von Natürlichkeit, appellieren an den so genannten Hausverstand und lassen Phänomene unabänderlich und selbstverständlich erscheinen. Adorno und Horkheimer meinten wiederum in der Dialektik der Aufklärung, dass die Wissenschaft zum zentralen Mythos geworden sei, indem sie in der Erzeugung von blindem Gehorsam gegenüber höheren Mächten den Platz der Religion eingenommen habe. Die Ökonomie – und mit ihr die Wirtschaftswissenschaften – bestimmt das Alltagsleben vieler Menschen, aber ist die Ökonomie die Realität der Welt? Geht’s uns wirklich allen gut, wenn’s der Wirtschaft gut geht? Und welche Rolle spielt Kunst im Legitimationsdiskurs technologischer und ökonomischer Entwicklungen? Diese und ähnliche Fragen sollen an diesem Abend zur Diskussion stehen.

Eva Egermann ist Künstlerin und Redaktionsmitglied der Zeitschrift Molmoe und arbeitet seit 2004 in der Manoa Free University. … >>